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Projektbericht

Die Planung 
Als Praxisprojekt hat die Einrichtung sich dazu entschieden, inklusive Ferienspiele in Kooperation mit der Lebenshilfe Gütersloh e.V. und regelmäßige erlebnispädagogische Aktionen anzubieten. Die Anmeldung der Kinder und Jugendlichen lief über das Bürger- und Jugendhaus und die Lebenshilfe Gütersloh e.V.. Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf meldeten sich über die Lebenshilfe an, um einen ausreichenden Betreuungsschlüssel zu gewährleisten. Während der Vorbereitungen stellten sich viele Fragen. Wie kann eine inklusive Haltung an die Kinder und Jugendlichen transportiert werden? Welches Wissen benötigt man über die Kinder und Jugendlichen, die sich anmelden? Wie können Kinder und Jugendliche mit einem besonderen Förderbedarf an die Einrichtung herangeführt werden? Wie viel Personalaufwand braucht man für inklusive Angebote? 
Viele dieser Fragen wurden in der projektbegleitenden Arbeitsgemeinschaft, in der die Kollegen und Kolleginnen aus den weiteren Praxisprojekten teilnahmen, thematisiert, diskutiert und beantwortet. Die Arbeitsgemeinschaft wurde von der Stadt Gütersloh koordiniert und thematisch gefüllt. 

Die Angebote
Im Rahmen der inklusiven Ferienspiele, welche je eine Woche in den Oster-, Sommer- und Herbstferien angeboten wurden, haben sich im Durchschnitt 25 Kinder mit unterschiedlichem Förderbedarf angemeldet.  Die Ferienspiele wurden so strukturiert, dass die Kinder und Jugendlichen in Kleingruppen verschiedene Workshops besucht haben. Mit den Kindern und Jugendlichen wurden in den Ferienspielen Bögen und Musikinstrumente selbst gebaut, sie haben Naturerkundungen erlebt, selbst eine Gartenhütte und ein Hochbeet aus Paletten gebaut und verschiedene Lebensmittel selbst hergestellt. In den Ferienspielen gab es auch immer einen Ausflug mit der ganzen Gruppe, wie zu einem Pferdehof oder der Besuch eines Zoos. Ein besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, dass neben den Workshops immer gruppendynamische Kooperationsübungen mit der Gruppe durchgeführt wurden. So bekamen die Kinder und Jugendlichen eine Aufgabe, welche sie nur als Gruppe bewältigen konnten.

Zusätzlich zu den inklusiven Ferienspielen bot die Einrichtung erlebnispädagogische Aktionen an, wie Kanutouren, intuitives Bogenschießen, Kletter- und Wanderausflüge. Diese Angebote wurden hauptsächlich in den Ferien oder am Wochenende durchgeführt. Das Bogenschießen findet mittlerweile einmal wöchentlich statt. 

Die Erfahrungen
Das Projekt der Ferienspiele und die erlebnispädagogischen Angebote waren in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung für die Einrichtung. Besonders die Teilnahme an dem Modellprojekt und der damit verbundenden Arbeitsgemeinschaft war für die Entwicklung eines inklusiven Handlungskonzeptes für die Einrichtung ein wichtiger Baustein. Das Bürger- und Jugendhaus arbeitet weiter daran, dass die Angebote für alle Kinder und Jugendlichen, egal welcher Herkunft, Religion, körperlichen Fähigkeiten, geöffnet sind. Die Einrichtung beschäftigt sich weiter damit, Barrieren für die Kinder und Jugendlichen abzubauen, um eine gesellschaftliche Teilhabe zu erreichen. Die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Trägern der Behindertenhilfe war durchweg positiv. Carina Pischke, Einrichtungsleitung: „Die zu Anfang bestandenen Unsicherheiten, im Bezug auf den Umgang mit den heterogenen Gruppen haben sich im gesamten Team gelegt. Auch die Kinder und Jugendlichen haben zu einer wertschätzenden Atmosphäre während der Zeit beigetragen.“ 
Die anderen Angebote des Bürger- und Jugendhauses werden inklusiv ausgebaut. Mittlerweile bietet die Einrichtung auch Theaterprojekte und Bogenschießen als regelmäßig inklusiv stattfindendes Angebot an.

Die Vielfalt der Besucher und Besucherinnen fördert einen bewussten Umgang mit dem Thema Inklusion. „Die ersten Schritte sind gegangen, jetzt geht es darum, Inklusion als Grundhaltung weiter in die Arbeit zu implementieren. 
Wir versuchen, Inklusion so zu gestalten, sodass der Leitgedanke von ´Alle sind verschieden und das haben wir gemeinsam!´ erlebbar gemacht wird.“ berichtet Carina Pischke.


Kontaktdaten: 
Carina Pischke
Einrichtungsleitung des Bürger- und Jugendhauses „Der Bahnhof" 
Isselhorster Straße 248, 33335 Gütersloh
www.bahnhof-avenwedde.de